Urlaub, das einzig wahre Leben
Wenn die Woche nur ertragen wird im Hinblick auf das Wochenende, und das Jahr nur im Hinblick auf den Urlaub, und die Arbeit nur in der Hoffnung auf die Pension – dann ist das bedenkenswert.
Was, wenn das Wochenende, der Urlaub, die Pension nie erreicht werden?
Wann lebt man dann? Nicht im Augenblick, denn der wird ja nur gelebt im Blick auf die erwartete Zukunft. Und wenn die Zukunft dann da ist - kann sie die Erwartungen erfüllen?
Was kann uns das zeigen? Vielleicht, dass im Augenblick etwas nicht stimmt, die Arbeit einen nicht herausfordert, gar keine Freude macht. Vielleicht könnte es der Impuls sein für einen Wechsel oder eine Weiterbildung; oder es ist Zeit, die Einstellung zu überdenken.
Gleichzeitig – auch die tollste Arbeit macht nicht immer Freude und hat langweilige Anteile. Da fällt mir die Geschichte von den Arbeitern am Dom ein.
Drei Männer, die am Dom arbeiten, werden gefragt, was sie denn da machen.
Der erste sagt: Ich haue Steine.
Der zweite sagt: Ich verdiene mein Geld hier.
Der dritte sagt: Ich baue am Dom!
Alle drei haben Recht. Und auch wir erleben abwechselnd alle drei Aussagen. Wenn ein Tag ganz anstrengend ist, ja dann haue ich Steine. Oder wenn mir alles sinnlos erscheint, na dann verdiene ich zumindest mein Geld.
Und wenn es so richtig gut läuft und ich sehe, was ich mit meiner Arbeit zum Guten beitragen kann, ja, dann baue ich mit am Dom!