Was tun bei innerer Unruhe und Spannungszuständen?
Erst Corona, dann der Krieg - so nahe, so beängstigend.
„Gespannt wie ein Pfitschipfeil“, hat meine Mutter das genannt. So ähnlich ist es, wenn ich zu viel Kaffee getrunken habe. Unangenehm.
Was hilft mir dagegen?
Bewegen! Unbedingt. Am besten flott gehen, außer Atem kommen, die Spannung abarbeiten. Oder dem Gefühl nachgehen, es nicht verdrängen, die Gedanken laufen lassen, sie in Worte fassen. Unruhe und Spannung, sind diffuse, unklare Zustände, oft mit Angst gepaart und dem Bedürfnis nach Sicherheit.
Da denke ich an Aggressionen und den Mann kürzlich am Telefon, der so ausfallend geworden ist, weil ich ihn akustisch nicht verstanden und nachgefragt habe. Ging es ihm auch so? War er auch so spannungsgeladen und hat förmlich auf einen Anlass, ein Ventil für einen Ausbruch gewartet?
Ich habe Worte, und ich mag und kann nachdenken, kann Gefühle in Worte fassen. Was, wenn ich das nicht hätte? Dann würde ich vielleicht auch gern sinnlos um mich hauen, herumschreien und Leute anpöbeln, die mir auch nur einen Hauch von Gelegenheit dazu bieten.
Hilft mir das zu ein bisschen mehr Verständnis für Menschen wie diesen Anrufer?