Plötzlich ist alles anders …
Es geht oft schnell. Von heute auf morgen kann eine Familie damit konfrontiert sein, dass ein Elternteil pflegebedürftig wird. Über Jahre hinweg ist der Alterungsprozess schleichend, irgendwie kaum bemerkbar, man ist es gewohnt, dass alles seinen Lauf nimmt. Und dann tritt ein Ereignis auf, dass alles verändert. Manchmal ist es ein Schlaganfall, eine Erkrankung oder auch ein Virus, das zuschlägt. Ängste und Sorgen begleiten Angehörige durch den Tag. Und dann fällt alles wie ein Kartenhaus zusammen und vieles, was eigentlich schon länger nicht mehr funktioniert hat, kommt deutlich zum Vorschein. Demenz ist oft schleichend und unbemerkt. Die geglaubte Selbstständigkeit ist keine mehr, sie wird abgelöst durch eine totale Abhängigkeit von anderen. Das gesamte Familiensystem muss neu geordnet werden, Aufgaben verteilt und Hilfe von außen organisiert werden. Auch keine leichte Aufgabe, wer will das schon.
Im Mittelpunkt steht ein Mensch, der Hilfe im Alltag benötigt, der seine Persönlichkeit verliert, der von Krankheit gezeichnet Abschied von vielem nehmen muss, manchmal sogar seine Familie vergisst. Und die Angehörigen müssen ebenfalls schmerzlich Abschied nehmen, müssen durch diesen Trauerprozess durch. Doch wie heißt es so schön: „Das Herz wird nicht dement!“ Da genügt manchmal ein Lächeln oder eine Berührung um bei diesem Menschen anzukommen, ein Blick, der ins Herz geht. Diese Momente sind es, die alles andere erträglich machen.