Was zwischen den Worten gesagt wird
Ein offenes Ohr haben, bedeutet zuhören. Die Herausforderung besteht darin, die Schicksale und Geschichten der Menschen nicht nur akustisch zu hören, sondern auch die Gefühle dahinter wahrzunehmen. Es bedeutet, aktiv hinzuhören und auf das Gesagte, vor Allem aber auf das Ungesagte, zu reagieren.
Was bleibt verschwiegen und was wird ausgesprochen?
Es sind oft flüchtige Momente, kurze Blitzlichter oder nur ein Bauchgefühl, das darauf hinweist. In einem vollen Alltag kann es oft sein, dass diese kleinen Anzeichen übersehen werden. Und doch sind genau die es, die Aufmerksamkeit und Achtsamkeit verdienen. Denn die Reaktion darauf entscheidet, ob ein Mensch sich tatsächlich gehört und angenommen fühlt.
Man kann diese Fähigkeit trainieren und jeden Tag aufs Neue aktiv hinhören, diese kleinen und feinen Nuancen zwischen den Worten wahrnehmen. Wenn es dann gelingt, die Bedürfnisse dahinter zu erkennen und zu benennen, entsteht das Gefühl, verstanden zu werden.
Wenn man dann merkt, dass das Gegenüber sich verstanden fühlt, entsteht ein Gefühl von Dankbarkeit. Dankbarkeit dafür, dass man hilfreich war. Dankbarkeit dafür, dass man genau jetzt und hier da war. Dankbarkeit dafür, dass das Zuhören gelungen ist.