„Was dich behindert, soll dich nicht abhalten!“
Eigentlich wissen wir doch meist, was uns guttut. Warum bloß tun wir es oft nicht?
Mehr Bewegung, weniger sitzen, mehr Gemüse, mehr schlafen. Die Liste ist lang.
Früher hatte ich oft eine alte Dame am Telefon, die einfach plaudern wollte, weil sie einsam war und als Letzte ihrer Familie übriggeblieben ist.
Sie erzählte von ihrer Disziplin: Einmal am Tag mindestens ging sie die Treppen nach unten, um ein bisschen vors Haus zu gehen, zumindest ein paar Schritte. Sie kochte jeden Tag frisch, ganz wenig, denn sie brauchte nicht viel, aber frisch sollte es sein. Der Bäcker brachte ihr Brot und auch anderes, was sie bei ihm bestellen konnte. Dann hatte sie ihre Arbeiten, wie Saubermachen, Aufräumen etc., die sie gewissenhaft erledigt hat.
„Halte Ordnung und die Ordnung wird dich halten.“ Ein Satz, der dem heiligen Augustinus zugeschrieben wird, hat auch Johann im hohen Alter geholfen.
Er ist täglich zur selben Zeit aufgestanden, hat täglich gekocht, wenn er auch immer länger dafür gebraucht hat. Das hat ihm nichts ausgemacht: „Ich hab ja Zeit!“, war sein ständiger Ausspruch dazu. Ich erinnere mich an das Bild, als er aus seinem elektrischen Wägelchen heraus noch die Beete in seinem Garten gejätet hat.
„Was dich behindert, soll dich nicht abhalten!“, meinte er dazu.
Er schaute immer auf das, was noch ging, ohne dem nachzutrauern, was ihm nicht mehr möglich war.