In kleinen Schritten …
Manchmal geht es nur in kleinen Schritten weiter. Besonders, wenn sich in der Welt um einen herum plötzlich vieles verändert. Wenn Krisen und Lebensumbrüche uns dazu herausfordern, den Lebensweg anders zu gehen als bislang gewohnt. Wenn Hindernisse auftauchen, den gewohnten Trott des Alltags unterbrechen.
Diese Weisheit der Bewältigung durch kleine Schritte drückt Michael Ende in seinem Roman „Momo“ besonders schön aus. Darin verrät Beppo Straßenkehrer Momo das Geheimnis, dass man nie an die ganze Straße denken darf, sondern immer nur an den nächsten Schritt, den nächsten Atemzug, den nächsten Besenstrich. Und dabei darf man den Atemzug dazwischen nicht vergessen.
Manchmal ist der Fokus nicht einmal beim nächsten Schritt, sondern ganz bei diesem Augenblick. Bei dem, wie die Füße jetzt gerade den Boden berühren, wie sich dieser Kontakt an der Fußsohle anfühlt. Bei dem, wie es sich an der Nase anfühlt, wenn der Atem ein- und wieder ausströmt. Bei dem, wie die Körperhaltung in diesem Augenblick gerade ist. Manchmal ist da eine Anspannung, die man mit der Ausatmung loslassen kann, sodass es einem leichter und angenehmer wird, einfach jetzt „da“ zu sein. Manchmal darf die Aufmerksamkeit einfach nur beim Atem sein, der diesen Augenblick trägt.
Wir dürfen zu uns selbst (und anderen) wohlwollend und freundlich sein. Uns nicht immer mit aller Macht und voller Druck zum ewig nächsten Augenblick treiben, sondern jetzt und hier ganz da sein.
So kann es möglich werden, durch Krisen und Lebensumbrüche hindurch hineinzuwachsen in eine neue, wohlwollende Haltung und Verbundenheit mit/ zu uns selbst und anderen gegenüber. Eine Verbundenheit, die versteht, die anerkennt, die einfach nur respektiert, was gerade ist.