Einsamkeit an den Feiertagen
Nun beginnt wieder die Jahreszeit, in der alles vorbereitet wird, um Feste mit den Lieben zu feiern. Der aktuelle, vierte Lockdown trübt die Vorfreude und viele Menschen sind dadurch verunsichert. Leichter wird es, wenn es Menschen gibt, die diese Zeit mit anderen teilen und für sie da sind – auch wenn sie nicht direkt präsent sind – sondern über Telefon, Chat oder am Bildschirm.
Leider gibt es Mitmenschen, für die das ganze Jahr prinzipiell Lockdown herrscht, nicht nur jetzt, wenn der Kontakt von außen und nach außen eingeschränkt wird. Viele Menschen leben unter uns und neben uns ein sehr einsames, eingeschränktes Leben, tagaus und tagein. Es gibt für sie niemanden, mit dem sie sich austauschen, mit dem sie kommunizieren können, weil einfach niemand für sie da ist. Einsame Menschen, die sich hilfesuchend an die Telefonseelsorge wenden, äußern sich z.B. so:
„Manchmal bin ich so einsam, dass es schon weh tut.“
„Wissen Sie, Sie sind diese Woche der erste Mensch, mit dem ich spreche.“
„Bitte geben Sie mir ein bisschen Zeit, ich bin es nicht mehr gewohnt, zu sprechen.“
„Das hier ist der einzige Raum, wo ich das schreiben kann und auch jemand antwortet.“
„Sie sind für mich ein Fenster zur Welt.“
„Ich möchte hier nur ein bisschen reden/schreiben, damit ich das Gefühl bekomme, nicht allein auf der Welt zu sein.“
„Zu Weihnachten ist es für mich besonders schlimm, weil ich dann so richtig spüre, wie allein ich bin.“
„Ich warte schon darauf, dass die Feiertage endlich wieder vorbei sind, dann wird es ein bisschen erträglicher.“
Feiertage können für viele dieser einsamen Menschen noch eine zusätzliche Belastung sein, weil Einsamkeit gerade an diesen Tagen umso schmerzlicher erlebt wird. Da verwundert es dann nicht, dass sogar das Ende der Feiertage herbeigesehnt wird, um das Alleinsein nicht mehr so schmerzlich erleben zu müssen.
Ein Gespräch, ein Chat oder ein Mail können da schon sehr viel dazu beitragen, dass Menschen sich weniger einsam fühlen.