„Wen vermisst du?“
Leider geht die Geschichte schlecht aus, wie wir alle vom Märchen der kleinen Meerjungfrau wissen. Das Vermissen kann sich, wie in so manchen Märchen, suchtartig auswirken. Rusalka riskiert sogar das Leben des Geliebten und ihr eigenes. Und verliert. Bei Rapunzel ist es die Mutter mit ihrer unbändigen Lust auf Vogerlsalat. Ihr Mann unterstützt das. Und sorgt sogar dafür, dass das erwartete Kind der Hexe versprochen wird.
Etwas zu vermissen kann mich antreiben. Jemand, der seine Gesundheit so richtig vermisst, ist vielleicht eher bereit, Sport zu betreiben oder aufs Rauchen zu verzichten – was vorher kein Thema war.
Was sagt mir das?
Wenn das Vermissen zur Sucht wird, kann das ungeahnte Auswirkungen haben.
Wenn ich immer von einer bestimmten Person träume, dann bin ich gar nicht offen für die netten Menschen, die es in meiner Umgebung gibt.
Es braucht auch eine gewisse innere Bereitschaft für die Schönheit vor meiner Haustür, die ich nicht wahrnehmen kann, wenn ich nur von der Ferne träume.
Zufriedenheit und Dankbarkeit sind für mich die Schlüsselworte dafür.