Studieren in Zeiten von Corona
Am 11. März 2020 erklärte die WHO das bis dahin als Epidemie eingestufte Coronavirus zu einer weltweiten Pandemie. Bereits einen Tag davor stellten viele Universitäten in Österreich ihren Lehrbetrieb, bis auf weiteres, auf „Distance Learning“ um.
Während ich selbst die Ausbreitung von COVID-19 intensiv verfolgt habe und diese Entwicklung kommen sah, traf es viele meiner Kommilitoninnen und Kommilitonen wie aus dem Nichts. Angst, Verwirrung und Unsicherheiten in Bezug auf das Virus, aber auch auf die berufliche und studentische Zukunft machten sich breit und ließen die ersten Wochen wie im Flug vergehen. Erst nach Ostern, als klar wurde, dass die Universitäten im Sommersemester 2020 nicht mehr zum Präsenzunterricht zurückkehren würden, kam der Onlineunterricht langsam in Gang und wurde zu unserer täglichen Routine. Durch die verlorene Zeit im März und April konzentrierten sich Abgaben und Prüfungen auf Ende Juni, was bei mir und meinen Mitstudierenden oft zu schlaflosen Nächten führte. Zu diesem Stress mischten sich bei vielen die Einsamkeit und Traurigkeit darüber, dass die fröhlichen Seiten des Studierendenlebens (Feste, Feiern, Auslandssemester, …) plötzlich nicht mehr existent waren. Auch die räumliche Beengung in kleinen Studentenzimmern und finanzielle Nöte ließen den Alltag vieler meiner Kommilitoninnen und Kommilitonen zu einer Herausforderung werden. Um mit all diesen Veränderungen gut fertig zu werden und auf meine eigenen Bedürfnisse zu achten, legte ich mir eine strikte Tagesroutine zurecht und versuchte, diese, so gut es ging, einzuhalten. Dazu gehörten unter anderem regelmäßige Schlafens- und Essenszeiten, die Beschränkung des Nachrichtenkonsums und viel virtueller Kontakt zu meinem Umfeld.
Fiel es mir am Anfang noch sehr schwer, meine neue Routine einzuhalten, kann ich mir nun, ein Jahr später, gar nicht mehr vorstellen, Fixpunkte wie meinen täglichen Spaziergang auszulassen. Die veränderten Umstände haben auch dazu geführt, dass ich mir in diesem speziellen Jahr wieder mehr Zeit für alte Hobbys wie das Malen und das Lesen genommen habe und neue Hobbys wie das Radfahren, das Wandern und das Spielen von gemeinsamen Online Spielen mit meinen Freunden für mich entdeckt habe.
Alle diese Punkte haben dazu beigetragen, dass ich das letzte Jahr mit all seinen Herausforderungen gut überstehen konnte und positiv in das Sommersemester 2021 blicke, weil ich gelernt habe, was mir in dieser schwierigen Zeit guttut.