Die besonderen Dinge des Alltags
Ich habe nachgedacht und bin draufgekommen, dass ich trotz dieser eigenartigen Zeit Dinge erleben darf, für die ich dankbar bin. Und das jeden Tag:
Am Samstag habe ich das erste Mal heuer die Amsel in unserer Gasse gehört. Ich habe sie noch nie gesehen, freue mich aber jedes Jahr wieder, wenn ich sie höre. Und ihr erstes Konzert in der Saison ist einfach immer etwas Besonderes. Am Sonntag war Kampfbügeln angesagt. Ich habe dazu das Fenster bei schönstem Wetter weit aufgemacht und mir eine CD von J.S. Bach eingelegt (Kantate 140 und 147) und als die Wäsche fertig gebügelt war, habe ich das Fenster offen gelassen und die CD noch einmal gehört. Das war einfach schön. Am Montag habe ich so gekocht, dass es allen geschmeckt hat und wirklich alle das Essen gelobt haben. Am Dienstag war es heuer zum ersten Mal so, dass „meine“ Straßenbahnstation zum Sonnenplatz wurde. Ich habe mich so gefreut, dass ich eine Straßenbahn ausgelassen und ein frühlingshaftes Sonnenbad genommen habe.
Am Mittwoch habe ich beim Zappen nach der Zeit im Bild entdeckt, dass mein absoluter Lieblingsfilm gesendet wird. Am Donnerstag habe ich mit einer meiner Töchter einen Lateintext übersetzt. Es hat viel mehr Spaß gemacht, als damals, als ich es in der Schule tun musste. Ich habe viele Vokabeln gewusst und meine Tochter war von mir beeindruckt. Am Freitag habe ich ganz bewusst und in aller Ruhe mit meinem Mann gefrühstückt, das war so gemütlich und ein feiner Start in diesen Tag.
Fangen Sie doch auch einmal an, an jedem Wochentag einen besonderen Moment zu sammeln, für den Sie dankbar sind. Das senkt den Stresspegel und führt zu mehr Gelassenheit.