Nähe und Distanz in der Corona-Zeit
Treten wir miteinander in Kontakt, ohne einander physisch zu treffen. Es hilft dabei, eine Verbundenheit mit anderen Menschen zu spüren.
Neben den ganzen drastischen Nachrichten lese ich immer wieder Humorvolles, Schönes und Aufbauendes. Nachbarschaftshilfen entstehen, Studierendeninitiativen helfen älteren Menschen bei Einkäufen und ein Zusammenhalt in der Gesellschaft wird spürbar. Den zahlreichen Grenzschließungen zum Trotz gibt es eine länderübergreifende Solidarität: Italien wird durch kubanische und chinesische Ärzte bzw. Ärztinnen und Fachkräfte unterstützt. Auch von Russland und Österreich erhält Italien Hilfe. Einige deutsche Krankenhäuser unterstützen Frankreich bei der Behandlung von Erkrankten.
Das Klima und die Luftqualität verbessern sich. Die Natur erholt sich. In Venedig wird z.B. das Wasser sauber. Für mich fallen im Homeoffice Anfahrtswege weg, sodass ich mehr Zeit mit meiner Familie, für den Garten oder für mich selbst gewinne. Viele Familien entdecken ihre Brett- und Gesellschaftsspiele neu und nutzen die gemeinsame Zeit.
Jeden Tag überlege ich: Was habe ich heute Gutes gelesen, gehört oder gesehen? Was hat mich heute zum Lachen gebracht? Da gibt es z.B. den Fußballkommentator, der jetzt das Geschehen in seinem Leben kommentiert als wäre es ein Fußballspiel.
Und wenn mir dann doch die Decke auf den Kopf fällt, verabrede ich mich mit meinen Freunden zum Telefonieren.
Ich lasse bewusst jeden Tag Freude und Zuversicht in meine Gedanken- und Gefühlswelt. Das bringt Farbe in meine Tage, stimmt mich hoffnungsvoll und dankbar.