Trauern – aber richtig bitte!
Verwandte, Freunde und Bekannte waren tief betroffen und die Anteilnahme war sehr groß. Wie wird man wohl mit so etwas fertig, fragten sich viele. Wie wird das Leben dieser Familie weitergehen? Wie kann ein solcher Schicksalsschlag jemals überwunden werden?
Nun, jeder und jede von uns trauert ein bisschen anders.
Frau O. fühlte unsagbaren Schmerz und Trauer. Daran zweifelte niemand. Was aber ihre Umgebung zum Teil irritierte, war ihr alltägliches Verhalten kurz nach dem Tod ihres Sohnes. Von sozialem Rückzug konnte nämlich keine Rede sein. Sie und ihr Mann versuchten weiter ihren Alltag und ihre Freizeit in der Weise zu gestalten, wie sie es davor getan hatten. Frau O. sagte zu einer guten Freundin: „Ich muss einfach das tun, was mir Sinn und Kraft gibt. Es ist eh schwierig genug. Es gelingt mir auch nicht immer. Aber mich von allem zurückzuziehen, das kann ich nicht. Da verlier ich den Verstand!“
Bei Trauer handelt es sich um einen Prozess, den jeder Mensch auf seine ganz eigene Weise durchlebt. Es gibt viele Ausdrucksformen von Trauer und wir müssen uns und anderen erlauben, so zu trauern, wie es ihnen am besten hilft. Ebenso sollen wir darauf vertrauen, dass die betroffenen Personen am besten spüren, wie sie diese schwierige Aufgabe im eigenen Leben meistern können.