Bipolare affektive Störung
Die bipolare affektive Störung ist durch sich abwechselnde gedrückte (depressive) und euphorische (manische) Stimmungen gekennzeichnet - daher die früher übliche Bezeichnung "manisch-depressive Erkrankung". Durch die manischen Phasen unterscheidet sich die Erkrankung von der Depression. Die Manie stellt sich als übersteigertes Hochgefühl dar und die Betroffenen sind gleichzeitig meist hyperaktiv, euphorisch oder gereizt. Auf diese Phase folgen mehr oder weniger ausgeprägte Depressionen, mit gedrückter Stimmung, Antriebslosigkeit und Traurigkeit. Bei bipolar Erkrankten stehen die beschriebenen Stimmungsveränderungen häufig in keinem engeren Zusammenhang mit äußeren Lebensumständen und sind in Dauer und Intensität gesteigert. Ohne Behandlung halten depressive Episoden im Durchschnitt vier bis zwölf Monate an, manische Phasen hingegen deutlich kürzer.
Wie entsteht eine bipolare Störung?
Wie die Erkrankung entsteht, ist nicht genau geklärt. Vermutet wird ein Zusammenspiel zwischen verschiedenen Faktoren, die letztlich zu Störungen im Gehirnstoffwechsel führen. Vereinfacht gesagt, kommt es bei der bipolaren Störung zu einem Ungleichgewicht verschiedener Überträgersubstanzen im Gehirn, sogenannter Neurotransmitter. Die Neurotransmitter Dopamin, Noradrenalin, Serotonin und GABA beeinträchtigen in weiterer Folge das Verarbeiten und Empfinden von Gefühlen. Auch erbliche Veranlagung und äußere Einflüsse wie belastende Ereignisse scheinen eine gewisse Rolle zu spielen.
Wer ist von der bipolaren Störung betroffen und wie kann man sie behandeln?
Eine bipolare Störung kann jeden treffen. Es erkranken rund 3-5% der Bevölkerung an der manisch-depressiven Erkrankung. Die ersten Symptome setzen meist um das 18. Lebensjahr ein. Häufig vergehen von der ersten Krankheitsepisode bis zur korrekten Diagnose einige Jahre. Gründe dafür sindzum einen, dass es schlichtweg nicht sofort erkannt wird, weil Krankheitsverläufe sehr unterschiedlich sind und zum anderen die fehlende Krankheitseinsicht der Betroffenen. Diese ist aber wichtig, um ihnen helfen zu können. Eine Behandlung erfolgt meist mit individuell eingestellten Medikamenten und einer Psychotherapie. Je früher, desto besser.
Bipolare Störungen sind chronische Erkrankungen, die eine lebenslange Behandlung erfordern.