Fluchtpunkte
In der Flüchtlingsdiskussion herrscht ein penetranter Blick auf die Not der Betroffenen und darauf, was alles gemacht werden muss. Das ist auch wichtig und gut so, aber es stellt sich mir auch die Frage, wie können wir den Betroffenen helfen den Blick einmal auf etwas Positives zu richten. Sozusagen die Flucht vor der Flucht zu ermöglichen.
Ich könnte mir vorstellen, Fluchtpunkte in der Stadt oder im Dorf einzurichten, an denen die Flucht für eine kurze Auszeit einmal vergessen werden kann. Da steht ein Schachbrett am Marktplatz und ein Österreicher und ein Syrer spielen eine Partie. Da braucht es keine großen Sprachkenntnisse und es ist auch kein großer zeitlicher oder materieller Aufwand notwendig, aber für die Stunde des Spiels kann die Flucht und seine Folgen einmal in den Hintergrund treten. Das könnte auch eine Strickecke, ein Kinosaal mit Stummfilmen, ein Fußballmatch, ein Konzert, oder eine Kinderspielaktion am Spielplatz sein.
Welche "Fluchtpunkte" in diesem Sinne könnten noch angeboten werden? Es gibt ein Vertrauen in mir, dass die Dinge, die einmal gedacht wurden, eine Kraft bekommen. Also denken wir an das Unmögliche, damit das Mögliche erreicht werden kann!