Angst vor dem Tod
„Ich habe große Angst davor zu sterben, so gerne hätte ich noch miterlebt, was aus meiner Enkelin wird. Sie geht auf die Schauspielschule in Wien und hat schon bald ihre letzte große Prüfung. So gerne hätte ich noch eine Reise mit dem Schiff gemacht, so wie man dies im Fernsehen sieht“. So gerne hätte ich…
Für jeden Menschen ist solch eine Nachricht über den bevorstehenden Tod ein großer Schock und auch als Berater steht man dieser Situation machtlos gegenüber. Die Frage nach dem WARUM kann man nicht klären. Die Frage, was nach dem Tod kommt, kann jeder nur individuell für sich selbst beantworten. Auf diese Frage gibt es kein Richtig oder Falsch. Im besten Fall kann man in seiner Antwort etwas Trost finden, die einem die Hoffnungslosigkeit und die Angst vor dem Tod ein bisschen nehmen kann.
Leider können wir das Leben eines Menschen nicht verlängern, nicht einmal um eine Minute. Wir können ihn begleiten und seine Hand halten bis zum letzten Schritt auf dieser Welt, aber wenn der Zeitpunkt gekommen ist, dann müssen wir loslassen. So schwer es auch sein mag. Irgendwann einmal wird uns dieses Abschiednehmen alle treffen. Es kann schon in der nächsten Minute passieren oder erst in 30 Jahren, wir wissen es nicht. Aber wenn man weiß, dass es schon bald sein wird, bekommt der Betroffene die Möglichkeit seine letzten Träume und Wünsche zu verwirklichen: Unausgesprochenem Worte zu verleihen, geliebten Menschen Zuwendung zu schenken, eine letzte Reise zu unternehmen, den Schatz am Ende des Regenbogens zu finden und eins zu werden mit sich und der Welt. Dann bleibt keine Wehmut zurück, etwas nicht getan zu haben. Dieser Gedanke kann möglicherweise helfen einen versöhnlichen Abschluss zu finden und das Loslassen ein Stück weit zu erleichtern.