Schule
„Hilfe, mein Kind will nicht mehr in die Schule gehen. Unsere Tochter weigert sich Aufgaben zu schreiben und findet, dass alles überhaupt ein Mist ist. Sie ist in letzter Zeit sehr störrisch und aufsässig mit ihren 15 Jahren und ist oftmals ein richtiger kleiner Tyrann uns Eltern gegenüber“, klagt ein besorgter Vater am Telefon.
Ein nicht seltenes Problem in der heutigen Zeit, welches so manche Familie überfordert. In Österreich gilt nämlich die Schulpflicht und somit wäre es für die Eltern sogar strafbar, ihr Kind über längere Zeit nicht zur Schule zu schicken. Es sei denn, ein ärztliches Attest wäre vorhanden.
Zuerst muss also der wahre Grund für die Aggressivität des Jugendlichen und sein plötzliches Desinteresse an der Schule ergründet werden. Schulpsychologen können in solchen Fällen eine gute Hilfestellung geben. Es gibt vielfältige Gründe für solche plötzlichen Verhaltensänderungen. Um nur einige zu nennen: starke Pubertät, Mobbing in der Schule, Wut auf bestimmte Lehrpersonen, Probleme im Freundeskreis, Liebeskummer, Missbrauch, Bekanntschaft mit Suchtgiften oder Alkohol usw. Die Ursache ist oft sehr schwer zu finden, denn es ist äußerst schwierig in eine pubertierende Kinderseele vorzudringen. Viel Feingefühl und Erfahrung, viel Geduld und Liebe sind dafür notwendig und vor allem Verständnis für die jeweilige Situation. Keinesfalls sollte das Kind bzw. der Jugendliche unter Druck gesetzt werden, da damit meist nur noch mehr Widerstand erreicht wird.
Die Pubertät ist die Zeit, in der wir am meisten reifen, von einem Kind zu einem Erwachsenen. Wir testen unsere Grenzen aus, treffen selbstständig Entscheidungen und lernen einen verantwortungsvollen Umgang mit finanziellen, privaten und schulischen Angelegenheiten. Erwachsene können Jugendliche am besten unterstützen, ihren Weg durch die Pubertät zu meistern, indem sie da sind, wenn der Jugendliche jemanden braucht.