24h Pflege – Darf ich das?
Nach über zwei intensiven Jahren, die mit Caritas-Hauskrankenpflege und Besuchen noch zu bewältigen waren, um auch eigene Bedürfnisse wahrzunehmen, kam es zu einem Sturz, der alles bisherige zunichtemachte. Der gute Wille, meiner Mutter das Leben in den eigenen vier Wänden zu ermöglichen, wurde für mich schier unmöglich, da die Nachtruhe nicht mehr gegeben war. Der Alltag und die unruhigen Nächte zehrten an meinen Kräften. Die Luft ging aus wie bei einem Schwimmreifen und ich drohte „unterzugehen“.
Dies war der Zeitpunkt um „Schwimmhilfe“ anzufordern. Die Umstellung auf eine 24-Stunden-Pflege war nicht so einfach, wie ich das vermutet hatte. Verständigungsschwierigkeiten, schlechtes Gewissen und die Sorge, ob auch alles gut gemacht wird, ließen mich zuerst die Freiheit nicht so genießen, wie ich mir das gewünscht hätte. Doch nach ein paar Wochen, stellte sich dann Entspannung ein. Ich konnte wieder Aktivitäten nachgehen, die vorher nicht mehr möglich waren. Und damit macht sich auch die Achtsamkeit mir selbst gegenüber wieder breit.
Die Besuche sind jetzt wesentlich kürzer, haben aber sicher mehr Qualität, sind aktiver, geduldiger, verständnisvoller und mit mehr Freude verbunden. Ich denke, auch das ist sehr wichtig bei der Pflege – gute Zeit miteinander zu verbringen.
24h Pflege------Ich darf das!