Selbstgemacht
Wie oft denke ich mir, nicht nur nach Gesprächen in der TelefonSeelsorge, sondern auch nach Gesprächen mit der Familie, im Alltag oder nach der Zeitungslektüre: Warum machen wir Menschen uns das Leben so schwer?
Reicht es nicht, dass es Krankheiten, Unfälle und Naturkatastrophen gibt, warum noch so viel „selbstgemachtes“ Leid?
Was meine ich damit? Ich meine nicht die großen Lebenskrisen, sondern unseren täglichen Ärger und Frust, unsere Enttäuschungen.
Warum ärgere ich mich? Ganz oft doch, weil das Leben nicht so läuft, wie ich es mir vorstelle, wie ich es will. Weil die Menschen um mich herum, nicht so sind, wie ich sie mir wünsche, weil sie sich nicht so verhalten, wie ich es für richtig halte. Das auszuhalten und zu akzeptieren ist ein großes Stück der „selbstgemachten“ Lebenszufriedenheit. Zu akzeptieren was ist, was ich nicht ändern kann und was nicht in meiner Macht steht, ist eine der großen Herausforderungen unseres Lebens, kann aber maßgeblich zu unserem Glück beitragen.
„Gott gebe mir die Gelassenheit, die Dinge hinzunehmen, die ich nicht ändern kann, den Mut, die Dinge zu ändern, die ich ändern kann, und die Weisheit, das eine vom anderen zu unterscheiden“, heißt ein passendes Gebet.
Verschwenden wir nicht unsere Kraft, Lebensfreude und Energie, um uns über Unveränderliches zu ärgern und zu kränken. Üben wir dem Leben und den Menschen gegenüber offen zu sein und immer wieder „ja“ zu sagen, zu dem was ist.