Im Jahr 2023 nahmen sich 1.310 Menschen in Österreich das Leben. Männer und Frauen, Menschen jeden Alters, Menschen in unterschiedlichsten Lebenssituationen. Die Gründe für die Suizide sind unterschiedlich, manche sind für die Hinterbliebenen ein Stück weit nachvollziehbar, andere bleiben im Dunkeln.
Jedes einzelne Leben kann als Wunder betrachtet werden. Vermeintlich paradox erscheint, dass sich in dem Wort „Wunder“ auch das Wort „Wunde“ versteckt.
Aber das Leben verläuft eben nicht immer nur wunderschön und schon gar nicht nach Plan. Oftmals erschüttern „Lebenswunden“ unsere seelische Verfasstheit: Ereignisse, die plötzlich passieren und uns völlig aus der Bahn werfen, uns vielleicht auch einsam und unverstanden fühlen lassen.
Stellen Sie sich vor, Sie richten gerade eine neue Kindersicherungs-App am Handy Ihres 12-jährigen Kindes ein, und da kommt in diesem Moment eine neue Nachricht über WhatsApp...
Unzählige „Freund:innen“ oder Follower, eine Menge „Likes“ und dennoch stellen einige Studien einen Zusammenhang zwischen der Nutzung sozialer Medien und dem Risiko an einer Depression zu erkranken her. Wie kann das gehen? ...
„Ich habe mich doch auch immer um dich gekümmert“ oder „Ich habe meine Mutter damals auch gepflegt“. Sätze wie diese sind bestimmt schon einigen von uns begegnet.
Wir sind Zeit unseres Lebens mit kleinen und großen Veränderungen konfrontiert – manchmal selbst gewählt, manchmal, weil Umstände und Ereignisse uns dazu zwingen.
„Meistens belehrt erst der Verlust uns über den Wert der Dinge.“
(Arthur Schopenhauer)
Das Positive im noch so Schlechten erkennen zu können bedeutet für mich innere Stärke, und auch Hoffnung, Zuversicht und Vertrauen in ein Leben zu haben, das uns immer wieder vor Herausforderungen stellt.
Kennen Sie das Lied von Julia Anna? Es wird momentan öfters im Radio gespielt und es beschreibt etwas, das viele von uns kennen: Singen tut der Seele gut.
Kennen Sie den Philosophen Epikur? Ein Grieche aus dem 3.Jhd. v.Chr., der sich mit der Frage nach dem, was glücklich und zufrieden macht, beschäftigt hat.
Wenn die Woche nur ertragen wird im Hinblick auf das Wochenende, und das Jahr nur im Hinblick auf den Urlaub, und die Arbeit nur in der Hoffnung auf die Pension – dann ist das bedenkenswert.
Ein offenes Ohr haben, bedeutet zuhören. Die Herausforderung besteht darin, die Schicksale und Geschichten der Menschen nicht nur akustisch zu hören, sondern auch die Gefühle dahinter wahrzunehmen.
Kintsugi ist eine japanische Technik, zerbrochene Keramiken wieder zu kleben, aber die Risse kunstvoll mit Gold zu bemalen und dadurch ein neues Kunstwerk zu erschaffen.
Viele Menschen kommen in ihrem Leben einmal an den Punkt, an dem es zu viel wird, manche Menschen befinden sich in derartigen Ausnahmesituationen, dass sie auch über Suizid nachdenken. ...
Konflikte rütteln auf, irritieren, nerven – und können gleichzeitig eine Chance sein für eine vertiefte Beziehung, weil sie uns zwingen, eine bestimmte Situation etwas genauer anzuschauen.
Trennungen in Paarbeziehungen sind immer schwierig, vielleicht in Coronazeiten noch schwieriger durch das vermehrte social distancing, dem wir alle ausgesetzt waren.
Es gibt im Leben Menschen, die einem nicht guttun, denen wir aber nur schwer entkommen. Sie überschreiten regelmäßig unsere Grenzen, oder wir werden von ihnen verletzt, sie entziehen uns unverhältnismäßig viel Energie, oder haben uns betrogen, ...
Endlich Sommer! Diese Worte wecken in mir jedes Jahr wieder Sehnsüchte und Assoziationen wie Urlaub, Reisen, Liegestuhl, Entspannung, Entschleunigung, Romantik, Genuss und Freude.
Krise, das ist ein Wort, das uns täglich mehr als einmal begegnet. Zurzeit, oder besser gesagt, schon seit einem Jahr gibt es eine Krise, die uns alle ausnahmslos beschäftigt: die Corona-Krise.
Lebensziele, persönliche Ziele, berufliche Ziele, … wenn man dem Internet und den Ratgebern glaubt, sind sie für das Gelingen des Lebens ganz entscheidend.
In den letzten Jahren haben wir allen Omas und Opas, Tanten und Onkeln und Taufpaten unserer Kinder einen Kalender mit Fotos - und in ganz frühen Zeiten mit Basteleien - zu Weihnachten geschenkt.
Sie war wunderbar hell und freundlich und gefiel mir auf Anhieb – gleichzeitig hatte sie deutlichen Renovierungsbedarf: meine zukünftige Wohnung, zu der mir der Zufall und „willhaben“ verholfen hatten.
Auch bekannte und erfolgreiche Musiker kennen das Gefühl der Einsamkeit. Sie können dieses Gefühl in Liedern zum Ausdruck bringen und damit auch anderen aus dem Herzen sprechen.
Wie oft denke ich mir, nicht nur nach Gesprächen in der TelefonSeelsorge, sondern auch nach Gesprächen mit der Familie, im Alltag oder nach der Zeitungslektüre: Warum machen wir Menschen uns das Leben so schwer?
Wieder ist der November da, am Beginn stehen Allerheiligen und Allerseelen - Tage, an denen wir uns daran erinnern, dass wir Menschen verloren haben ...
Seelische Gesundheit ist ein Zustand des persönlichen Wohlbefindens, in dem eine Person die eigenen Fähigkeiten ausschöpfen und die normalen Lebensbelastungen gut bewältigen kann.
Eine Anruferin meldet sich am Telefon. Sie ist verärgert über die Nachbarin, denkt immer wieder daran, was ihr zu Ohren gekommen ist und die Gedanken drehen sich, das Kopfkino rattert.
Viele Anrufer*innen beginnen derzeit ihr Gespräch mit den Sorgen um ihren Arbeitsplatz, ihr Unternehmen und ihre Zukunft. Oft wirken sie wie in Furcht erstarrt, sie haben Angst.
An alle, die sich in der Corona-Zeit fadisieren, sich ärgern über die Einschränkungen, denen die Decke auf den Kopf fällt, die gereizt, traurig, lustlos oder voller Sehnsucht sind.
Sprechen wir von „räumlicher Distanz“ statt von „sozialer Distanz“. Das schließt zwischenmenschliche Nähe und ein gemeinsames Miteinander – auf anderem Wege – mit ein.
In Italien gab es am Freitagabend ein Fensterkonzert, von Nord nach Süd war die Bevölkerung aufgerufen, sich mit Musikinstrumenten an die offenen Fester und auf die Balkone zu stellen und mit zu singen, mit zu musizieren, ein großes Konzert sollte es werden, gegen die Einsamkeit.
Ausgrenzung findet schon in Kinderspielen statt: Man wird ausgezählt, ausgeschieden, ausgeschlossen. Es ist nur ein Spiel und nur von kurzer Dauer. Ausgrenzung findet schon in Kinderspielen statt: Man wird ausgezählt, ausgeschieden, ausgeschlossen. Es ist nur ein Spiel und nur von kurzer Dauer.
Ein blöder Witz hier, ein schiefer Blick da, Informationen, die vorenthalten werden, Gerüchte, die gestreut werden. Solche Vorkommnisse sind weit verbreitet und werden unter dem vielfach bekannten Begriff „Mobbing“ zusammengefasst.
So wie diese englischen Begriffe Einzug in unsere Alltagssprache gefunden haben, so hat sich leider auch die Erfahrung des Ausgegrenzt-Werdens in das Leben vieler Menschen eingebürgert.
„Ich bin ganz durch den Wind, weil alles wieder von vorne anfängt!“ so oder so ähnlich fangen oft Mails oder Telefongespräche mit Menschen an, die gerade wieder mit einem Thema, einer schwierigen Situation konfrontiert sind, die sie bereits einmal durchlebt haben.
Zugegeben: Ich bin kein Freund von Neujahrsvorsätzen, sind diese doch - und das habe ich nicht nur bei mir beobachtet - oft nach kurzer Zeit schon wieder "Schnee von gestern". Ich bin ein Freund der Neuanfänge, die ihre Kraft von innen heraus beziehen.
Frau P. muss in eine neue Wohnung. Die Übersiedlung ist notwendig geworden, weil in der alten Wohnung Schimmel aufgetreten ist und die Gemeinde die Wohnung sanieren möchte.
Der Mann meiner Freundin Susanne ist im Oktober an Krebs zu Hause gestorben. Sie waren 12 Jahre zusammen und haben erst 3 Monate vor seinem Tod geheiratet.
Erkennen wir wirklich immer, was hinter der lang anhaltenden Schlaflosigkeit, täglichen Kopfschmerzen oder das nicht besser werdende „Kreuzweh“ tatsächlich steckt?
In Österreich ist rund jede achte Frau mit Kindern unter 15 Jahren alleinerziehend. In Gesprächen mit AlleinerzieherInnen geht es sehr oft um das Thema „Isolation durch Mehrfachbelastungen“
Im Folgenden finden Sie einige Fragestellungen, die Sie sich selber stellen können, wenn Sie möglicherweise selber betroffen sind, oder Sie in Ihrem sozialen Umfeld einen Menschen kennen, bei dem Sie eine Erkrankung an Depression vermuten:
Lisa ist auf der Suche nach einem Job. Sie stößt im Internet auf ein interessantes Angebot als Mitarbeiterin in einer Werbeagentur. Sie bewirbt sich und wird zu einem Vorstellungsgespräch eingeladen.
Die Telefonseelsorge Österreich bietet eine gemeinsame Onlineberatung an. Dieses Angebot richtet sich besonders auch an jüngere Menschen, an Jugendliche ab 15 Jahren und junge Erwachsene.
„Wandern ist eine Tätigkeit der Beine und ein Zustand der Seele.“ Dieses Zitat von Josef Hofmiller bringt auf den Punkt, warum es so viele Menschen immer wieder und so oft in die Berge zieht.
Manchmal kommen wir an einen Punkt im Leben, an dem wir nur mehr die nicht so schönen Dinge sehen, Kummer haben und belastet sind. Das Leben scheint uns dann dunkel und schwer zu sein.
Ich bin dankbar, denn heute ergab sich wieder die Chance, etwas von der Freude vor vielen Jahren weiterzugeben. Manchmal bietet sich die Gelegenheit, und manchmal schaffe ich es, sie zu nützen.
Seit einem Jahr wohnt meine 86jährige an Demenz erkrankte Mutter bei uns. In meiner Familie haben wir beschlossen, dass sie zu uns kommen soll, nachdem das alleine leben nicht mehr möglich war.
„Ich pflege meinen Partner schon jahrelang, manchmal glaube ich, dass ich es nicht mehr aushalten kann und am liebsten einfach gehen würde! Was bin ich nur für ein Mensch, dass ich solche Gedanken habe.“
Alina ist seit langem mit Max verheiratet. Sie sind beide berufstätig und verstehen sich sehr gut. Zum Zeitvertreib surft Alina gerne im Internet und kommt auf eine Kontakt-Plattform, auf der sie einen Mann kennenlernt.
Mobbing am Arbeitsplatz bedeutet, dass Betroffene systematischem Psychoterror im Sinne von regelmäßigen Schikanen, Qualen, seelischen Verletzungen und sozialer Isolation ausgesetzt sind.
Masken ermöglichen einem für kurze Zeit aus dem normalen Leben auszusteigen und jemand anders zu sein, und haben weltweit seit Jahrhunderten ihre kulturelle Tradition und Bedeutung.
Menschen, die in der Telefonseelsorge anrufen, leiden. Sie fühlen Hilflosigkeit und Angst, Hoffnungslosigkeit, Trauer und Einsamkeit. Umso erstaunlicher was sie trotz aller Schwierigkeiten in ihrem Leben für ihre Ressourcen und Kraftquellen halten.
Er kann sich erinnern, schon im Kindergarten ein Außenseiter gewesen zu sein. Wenn es darum ging sich in Zweierreihe anzustellen, um in den Garten zu gehen, ließen sie ihn spüren, dass er nicht dazu gehörte.
Ich war die Schwiegertochter, die alles erfüllte, was die eigene Tochter nicht erfüllen konnte und wollte. Zu sehr war diese Beziehung mit unangenehmen Gefühlen belastet.
Ein Spaziergang durch den herbstlichen Wald. So mild ist es noch. Vom unendlich weiten blauen Himmel scheint die Sonne. Ein Windstoß – und dann: Tausende Blätter lösen sich wie auf ein Kommando von den Bäumen – wirbeln wie Goldflitter durch die Luft bis sie langsam am Boden landen.
Zuerst ist da eine Lähmung und eine Wut und ganz viel Unverständnis: Warum muss so ein tatkräftiger, hilfsbereiter, lebensfroher Mensch so früh sterben. Alles erscheint so sinnlos, so zufällig.
„Du hast ein schönes Alter erreicht“, das hat mein Opa öfter die Leute sagen hören. Tatsächlich ist er 98 Jahre alt geworden und war bis zum Schluss geistig wach.
Wenn ein geliebter Mensch verstirbt, bleibt im ersten Moment die Zeit stehen. Es ist, als ob die Welt rundherum sich weiterdreht, aber ohne dass man selbst noch daran teilnimmt.
„Wenn ich ehrlich bin merke ich einen großen Unterschied, wie ich mit mir selbst in Gedanken rede und wie ich mit meinen Kindern rede. Mit mir selbst bin ich streng und verurteilend. Die Kinder lobe ich und versuche ich positiv zu unterstützen...“
Ich bedanke mich bei jeder einzelnen Person, die auf irgendeinem Weg zum Wirken der Telefonseelsorge beiträgt und die ich mit dieser Nachricht erreichen kann, dass es diese großartige Unterstützung gibt.
Aber auch wenn wir im Dunklen sitzen bleiben, die Angst wird kleiner, wenn man sie haben darf und wenn man damit nicht allein ist. Manchmal löst sich dann bei meinen Mitmenschen ein Knoten und er weint.
„Mein Leben ist so eintönig. Jeder Tag gleich: aufstehen, schlafen gehen, dazwischen arbeiten – ein ewiges Durchwurschteln. Die Zeit rinnt durch meine Finger, obwohl nichts Besonders passiert. Früher war das anders, irgendwie lebendiger.“
Eine Freundin erzählte mir darüber, dass sich in ihrer Nachbarschaft ein Mann das Leben genommen hatte. Er hatte sich erhängt. Alle waren fassungslos und fragten sich nach dem Warum.
In der Telefonseelsorge rufen immer wieder Menschen an, deren Angehörige alkoholkrank sind. Diese Menschen schildern dann im Weiteren das meist erfolglose Bemühen, ihre Angehörigen vom Alkohol wegzubringen oder sie dazu zu drängen, eine Hilfseinrichtung aufzusuchen.
Einander ein wenig Rosenduft, ein wenig Lebensduft zu sein, vor allem in der Partnerschaft, aber auch unter FreundInnen, Nachbarn oder auch Fremden, das ist ein Ziel für mich geworden.
Selbstfürsorge gibt Kraft und hält gesund. Dazu gehört auch, sich in schwierigen Zeiten jemandem anzuvertrauen, sich mit seinen Sorgen und Nöten zuzumuten.
Um welche Angehörigen kümmern wir uns, wenn sie alt und hilfsbedürftig werden. Nur um diejenigen, von denen wir Gutes erfahren haben? Unter dem Motto: wie du mir, so ich dir?
„Derzeit geht es mir mit unserer Beziehung nicht gut. Es fühlt sich an, wie wenn wir auf zwei gleich verlaufenden, aber voneinander getrennten Wegen unterwegs sind …"
Das Internet erleichtert uns tagtäglich das Leben und ermöglicht es, uns mit Freunden, Bekannten aber auch Fremden über verschiedenste Themen auszutauschen. Das ist angenehm und praktisch. Aber wer über das Internet kommuniziert, ist leider aber auch so manchen Gefahren ausgesetzt.
Wer etwas mitteilen will, braucht eine Zuhörerin oder einen Zuhörer, der sich interessiert und aufmerksam ist und Zeit hat. All das ist heutzutage nicht so selbstverständlich zu haben.
Hören und Zuhören ist nicht dasselbe. Im Englischen gibt es dafür zwei Vokabeln: to hear und to listen. To hear meint, dass ich etwas wahrnehme, was an mein Ohr dringt unser Sinnesorgan. To listen – dass ich mich einer Person ganz bewusst zuwende.
Eine psychische Krankheit in der Familie verändert alles. Am Anfang ist man wie vor den Kopf gestoßen, sicher nur eine vorübergehende Phase, ein Spleen und dann die Diagnose.
Meine Freundin aus Kindheitstagen, die in eine größere Stadt gezogen war, hatte eine schwierige Beziehung zu ihrem Ehemann. Nach der Scheidung begann er sie zu stalken.
Diese junge Mutter ist nicht alleine mit dieser Einsicht, denn es gibt viele Menschen, denen es schwer fällt, Grenzen jeglicher Art zu setzen. Sei es aus Angst weh zu tun, aus Angst die Liebe zu verlieren oder aus der Sorge, nicht gut dazustehen vor den anderen.
Sein Kind los zu lassen ist wohl für alle Eltern eine der schwersten Aufgaben. Wenn es dann noch um ein krankes Kind geht, wird diese Aufgabe noch um ein Vielfaches schwieriger.
Manchmal kann vielleicht der Respekt vor der anderen Religion Schwierigkeiten bereiten. Oft ist es auch der fehlende eigene Glaube, der uns die tiefe Gläubigkeit des Partners nicht verstehen lässt.
Du warst doch angeblich eine tüchtige Frau, die alles im Griff hatte und der nichts zu viel wurde? Doch wenn du mit jemandem drüber reden möchtest, hörst du bloß: „Das wird schon wieder!“ und du fühlst, dass du allen lästig fällst.
Auf dem Weg zum Bahnhof gehe ich hinter einer Gruppe Jugendlicher. Plötzlich stürzt eine entgegenkommende Radfahrerin, eine ältere Frau, ihre Tasche fällt zu Boden der Inhalt ist auf der Straße verteilt.
Wenn ich abhebe, schenkt mir jeder Anrufende einen kurzen Einblick in seine aktuelle Stimmungslage und Verfassung, denn zumeist gibt es etwas zu besprechen, das ihm oder ihr am Herzen liegt – was in gewisser Weise auch einer seelischen Momentaufnahme entspricht.
Neulich hatte ich ein Gespräch mit einer psychisch erkrankten Klientin. Die Anruferin war sehr verzweifelt aufgrund ihrer Annahme, dass sie zu „nichts“ mehr fähig wäre. „Ich kann nichts mehr!“ „Es gelingt mir nichts mehr!“ „Ich bin zu nichts mehr zu gebrauchen!“
„Stalking“, juristisch „Nachstellung“ ist das willentliche und wiederholte, beharrliche Verfolgen oder Belästigen einer Person, deren physische oder psychische Unversehrtheit dadurch unmittelbar, mittelbar oder langfristig bedroht und geschädigt werden kann.
„Ich habe einen TRINKER geheiratet und ich kann nicht mehr. Jahrelang habe ich zusehen müssen, habe ihm immer wieder auch die Gewalt verziehen, aber jetzt muss Schluss sein, ich habe keine Kraft mehr……..“
„In meinem Kopf dreht sich alles. Über alles und jeden mache ich mir Sorgen und ich komme nicht zur Ruhe vor lauter denken und sorgen. Wie kann ich das abstellen?“
In der Flüchtlingsdiskussion herrscht ein penetranter Blick auf die Not der Betroffenen und darauf, was alles gemacht werden muss. Das ist auch wichtig und gut so, aber es stellt sich mir auch die Frage, wie können wir den Betroffenen helfen den Blick einmal auf etwas Positives zu richten. Sozusagen die Flucht vor der Flucht zu ermöglichen.
…und die Ärzte machen mir keine Hoffnung mehr Ich bin am Ende, denn schon 6 Wochen muss ich machtlos und hilflos an seinem Bett in der Intensivstation stehen und die Hoffnung scheint mir oft sinnlos und lächerlich zu sein. Auch zweifle ich an Gott, am Schicksal und überhaupt an allem…
Schon seit sehr langer Zeit arbeite ich bei der Telefonseelsorge. Immer wieder bin ich im Laufe der Jahre gefragt worden, ob es nicht sehr anstrengend und belastend ist, sich die Probleme so vieler Menschen anzuhören.
Helfen ist dann richtig, wenn es auf Augenhöhe geschieht, wenn ich mir nicht besser vorkomme als ein anderer, wenn ich mein Gegenüber respektiere und ernst nehme und nicht glaube, dass ich besser weiß, was für sein Leben gut ist, als er selber.
Ohne Dach über dem Kopf zu sein ist für viele Menschen kaum vorstellbar und dennoch gibt es viele Menschen, die ohne diese Sicherheit "im Regen stehen" müssen.
Die Familien- und Beziehungsatmosphäre, die eine Trennung der Eltern erzeugt, wirkt schon lange vor der endgültigen Scheidung auf das "Scheidungskind" ein.
"Ich bin arbeitslos geworden und kann trotz vieler Bemühungen keine neue Arbeit finden. Mein Alter, ich bin 49 Jahre alt, spielt da sicherlich auch eine entscheidende Rolle. Ich will aber arbeiten, denn ich muss meine Familie ernähren."
Fachleute regen an, dass man in Beziehungen (dazu zähle ich jede Art von Freundschaft, Partnerschaft, Arbeitsbeziehung etc.) REDEN soll. Kommunikation sei das Um und Auf.
Im Alltag nehme ich immer mehr wahr, dass auch das Zu- und Hin-Hören mindestens gleichberechtigt geübt sein will.
Wenn eine solch schwerwiegende Frage gestellt wird, ist jeder Therapeut und Berater selber überfragt. Im Grunde genommen muss diese Entscheidung immer der- oder diejenige selber treffen und niemand kann oder sollte da mit entscheiden.
Grenzgänger pendeln von einer Seite einer Grenze auf die andere- z.B. um in einem anderen Land zu arbeiten, als sie leben. Auch im psychischen Sinn gibt es Grenzgänger, die innerhalb ihres Selbst immer wieder über Grenzen gehen, die wir nur schwer begreifen.
„Wie kann man denn nur so falsch sein! Meine beste Freundin hat etwas mit meinem Freund angefangen und sie beide haben mich betrogen und hintergangen. Ich bin so enttäuscht, am liebsten würde ich nie wieder lieben!“
„Vor drei Wochen habe ich erfahren, dass ich unheilbar krank bin. Ich habe Krebs im Endstadium und meine Lebensaussichten sind drei bis fünf Monate“, erzählt mir eine leise und traurige Stimme am Telefon.
„Ich habe das Gefühl, dass alles viel leichter ist, wenn ich mich vollgesoffen habe. Alles um mich herum nehme ich ganz anders wahr, die Menschen sind viel netter und ich selber komme mir als der mächtigste Held auf Erden vor, wenn nur der Tag danach nicht wäre…“
Das Internet ist DAS moderne Medium unserer heutigen Zeit. Es schafft Kommunikationsmöglichkeiten auf allen Ebenen, es ermöglicht Information in fast unvorstellbarem Ausmaß, es verbindet und vernetzt uns weltweit.
Eine Alleinerzieherin berichtet am Telefon über all ihre Lebensträume von denen sie sich Stück für Stück verabschiedet hat, weil sie nie Wirklichkeit wurden.
Die Kinder, die immer ein bisschen zu langsam scheinen, immer ein wenig zu lange verweilen, immer noch etwas Besonderes entdecken, die keine Schwierigkeiten damit haben Löcher in die Luft zu staunen, werden oft als "Träumer" im negativen Sinn bezeichnet.
Urlaubszeit – Reisezeit – wenn es ins Ausland geht, dann hoffentlich nicht nur in den Club, in dem alle Deutsch sprechen, sondern auch hinaus ins Land und in Kontakt mit den Menschen dort.
Kann schon einmal passieren, dass die Kids nicht so abschließen wie wir uns das vorstellen. Sei es eine Nachprüfung oder auch nur Noten, die nicht unseren Vorstellungen entsprechen.
Das „normale“ Altern bringt eine Verlangsamung fast aller Funktionen mit sich. Veränderungen im Gehirn sind bei fast allen älteren Menschen nachweisbar.
Der Alltag und die unruhigen Nächte zehrten an den Kräften. Die Luft ging aus wie bei einem Schwimmreifen und ich drohte „unterzugehen“. Dies war der Zeitpunkt um „Schwimmhilfe“ anzufordern.
Manchmal beginnt sie schon am Morgen, manchmal am Nachmittag, manchmal lässt sie sich durch ein rechtzeitiges Ausklinken aus dem stressigen Alltag und eine bewusst verordnete Ruhepause abfangen – doch leider sehr oft nicht.
Suizid – ein Tabuthema, das Angst macht. Wovor fürchten wir uns? Ist es das Thema „Tod“? Oder die Frage nach dem Unvorstellbaren, das einem Menschen passiert sein muss, dass er sich das Leben nehmen will?
In einer Veranstaltung spricht mich ein Mann an, der das Angebot der Mailberatung genutzt hat. Er wollte sich bedanken für die Unterstützung, die er über Monate von der Telefonseelsorge erfahren hat. Zu selten bekommen wir Rückmeldungen zu unserer Arbeit, daher nützte ich dieses „Geschenk“ für ein kurzes Interview.
Der Sommer ist wohl eine Zeit, in der die Sehnsucht nach Leben, Lachen, Lieben besonders groß ist. Die warme Jahreszeit inspiriert dazu, seinem Leben eine neue Wendung zu geben:
Durch den Zwang sich oder anderen etwas zu beweisen, vernachlässigt der Idealist eigene vitale Bedürfnisse, die seine Lebensfreude stärken würden, und verleugnet in weiterer Folge, diese überhaupt zu haben.
Die klassische Telefonseelsorge – offline – mit dem Telefonhörer am Ohr hat eine lange Geschichte, und hat sich in dieser Form als Beratung mehr als bewährt. Bei der schriftlichen Online-Beratung ist die Art der Kommunikation eine ganz andere.
In Gesprächen suchen wir immer wieder nach Ressourcen und Kraftquellen. Was stärkt uns? Was hilft uns, nicht nur in Krisen, sondern auch bei der ganz normalen, anstrengenden Bewältigung des Alltags? Eine meiner stärksten Kraftquellen ist die Dankbarkeit.